Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Mindestlohn für alle?

Veröffentlicht am 21.06.2014 in Arbeit und Wirtschaft

Mindestlohn gegen Ausbeutung der Generation Pratikum?

Ja, aber...

Viele unserer AGS-Mitglieder haben Erfahrung mit Praktikanten. Ob Schüler oder Studenten, sie alle können und sollen oder müssen in den verschiedensten Branchen Einblick in ein Berufsbild gewinnen, Kenntnisse vertiefen oder Pflicht- Praktika absolvieren. Dabei ist die Wirtschaft behilflich. Das geschieht nicht selbstlos. Denn ein Arbeitsverhältnis, auch ein Praktikum besteht immer aus geben und nehmen. Für das Unternehmen bedeutet es in der Regel, Zeit und damit eine andere Form von Geld aufzuwenden, um Praktikanten sinnvoll zu beschäftigen und das Praktikumsziel zu verwirklichen. Das kann auch der eigenen Nachwuchs-Suche dienen. 

Bei längeren Praktika besteht bei geringer Bezahlung in „Mark und Pfennig“ allerdings die Gefahr der Ausbeutung. Dort ist es die Aufgabe der Politik, ein deutliches STOP-Schild zu setzen.

Langzeit-Praktika mit miserabler Bezahlung oder Mindestlohn für Kurzzeit-Pflichtpraktika? Dieses Entweder-Oder darf es nicht geben. Da sind angepasste, differenzierte Lösungen erforderlich.

Fazit: Kein bedingungsloser Mindestlohn für alle! Sonst fehlen bald tausende von Praktika-Plätzen. Und damit ist den jungen Leuten erst recht nicht gedient.

 

Einwände dagegen kommen nicht nur von CDU und FDP. Von denen erwartet man nichts anderes. Aber in nahezu allen seriösen Zeitungen wird derzeit auf die Problematik von „Mindestlohn ohne Ausnahmen“ hingewiesen. Das sollte Arbeitsministerin Andrea Nahles zu Kenntnis nehmen.

Beispiel für Berichterstattung zum Thema: DIE ZEIT vom 18.06.2014 / Chancen

Praktikanten brauchen Geld

Endlich soll Schluss sein mit der Ausbeutung der Generation Praktikum! Damit, dass gut ausgebildete junge Leute von einer Hospitanz zur nächsten wandern und womöglich Monate nach dem Abschluss ihres Studiums die Aufgaben von Angestellten für lau übernehmen. Durch den geplanten Mindestlohn von 8,50 Euro sollen die darbenden Praktikanten endlich so gut bezahlt werden, dass sie davon leben können. Oder auch: so teuer werden, dass es sich nicht mehr rentiert, sie auszunutzen. Warum schreien dann nicht alle juhu? Warum ist der Beifall der Praktikanten zu diesem Beschluss derart verhalten? Warum haben manche sogar Angst, dass ...

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