Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

FES zeigt Wege in die Selbständigkeit auf.

Veröffentlicht am 20.11.2021 in Arbeit und Wirtschaft

In der Reihe FES- Diskurs beschäftigt sich die Friedrich- Ebert- Stiftung mit dem Gründungspotenzial, das bei Geflüchteten zu finden ist. Die Autoren

René Leicht, Carina Hartmann und Ralf Philipp 

untersuchen, ob Selbstständigkeit ein Weg zur Arbeitsmarktintegration sein kann.

Aus dem FES- Beitrag vom Oktober 2021:

Viele der Menschen, die im Zuge der Fluchtmigration ab 2013, und dann vor allem ab 2015 nach Deutschland kamen, waren in ihren Heimatländern selbstständig bzw. kamen aus Ländern, in denen Selbstständigkeit und Unternehmensgründungen sehr viel häufiger anzutreffen sind, als in der deutschen Gesellschaft. Werden Geflüchtete vor diesem Hintergrund dazu beitragen, die seit Jahren nachlassende Gründungsdynamik in Deutschland zu steigern? Und inwieweit kann Selbständigkeit für Geflüchtete ein Weg in die Arbeitsmarktintegration sein?

Um diese Fragen zu beantworten, haben die Autor_innen der vorliegenden Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung sowohl wissenschaftliche Literatur zur Thematik als auch einen großen, eigens erhobenen Datensatz ausgewertet. Sie zeichnen ein differenziertes Bild der Lage: Der Gründungswille unter Geflüchteten ist hoch, es gibt jedoch eine signifikante Umsetzungslücke zwischen bekundeter Gründungsneigung bzw. -intention und der tatsächlichen Unternehmensgründung. Diejenigen, die ihre Gründungsneigung aber umsetzen, erwirtschaften nicht selten mehr, als Geflüchtete in abhängiger Beschäftigung. Selbstständigkeit und Gründung „lohnen“ sich also meist für die Betroffenen. Zusätzlich schaffen Gründer_innen mit Fluchthintergrund im Durchschnitt mehr Arbeitsplätze als Gründende, die auf anderem Weg nach Deutschland gekommen sind. Sie leisten damit einen aktiven Beitrag zum Funktionieren des deutschen Arbeitsmarkts und zur Sicherung der Sozialsysteme.

Weitere Informationen und ein Interview mit einem der Studienautoren finden sie hier.

 

Dr. Robert Philipps und Susan Javad

Abteilung Analyse, Planung und Beratung Friedrich-Ebert-Stiftung

 

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