Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Neujahrsempfang 2020 BFB

Veröffentlicht am 17.01.2020 in Veranstaltungen

V.li.n.re.:A.Brümmer, W.Ewer, P.Klotzki (Cop.: BFB/Henning Schacht)

Berlin, 14.Januar 2020

Der Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB) hatte zum Neujahrsempfang in das Allianz- Forum in Berlin eingeladen.

Die Eröffnungsansprache hielt Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Präsident des BFB.

Keynote- Speaker war Dr. Robert Habeck, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN. Sein Thema: „Freiheit und Verantwortung“

„Die Freien Berufe haben...auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt“, so die Definition der „Freien Berufe“. Dazu gehören die Bereiche Heilberufe, Rechts- steuer- und wirtschaftsberatende Berufe, technisch- naturwissenschaftliche und kulturelle Bereiche".

Hier ergibt sich auch die Überschneidung mit der AGS: Soweit die Mitglieder selbständig arbeiten, sind die sie umtreibenden Themen weitgehend auch unsere.

Die Begrüßung übernahm DIPL.-ING. BARBARA ETTINGER-BRINCKMANN

Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und eine der Vizepräsident*innen des BFB.

Zu den geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft gehörten auch unser Bundesvorsitzender Ralph Weinbrecht (leider kurzfristig verhindert) und Andre Brümmer als Mitglied des Bundesvorstandes und Ehrenvorsitzender der AGSNRW.

Ein Problem aus ihrem Berufsfeld (Architekten) sprach Frau Ettinger/Brinkmann bereits zur Begrüßung an: Das (Auch für die AGS nicht nachvollziehbare) Urteil des EUGH zur HOAI , der bewährten Honorarordnung für freie Berufe in Deutschland.

Nach einem Grußwort eines Vertreters der Allianz-Gruppe (Hausherrin) sprach der Präsident des BFB, Prof. Dr. Wolfgang Ewer. Für ihn soll die Politik den Rechtsrahmen für die freien Berufe stecken: Berufliche Zugänge und Ausübung. Prof. Ewer fordert von Brüssel mehr Dialog und Transparenz. Er vermisst in Deutschland mehr Gründergeist (Wir auch!). Prof. Ewer sieht in Deutschland bei den Freien Berufen einen Trend zum Angestelltendasein (Auch dieser Analyse stimmen wir zu. Um die Bereitschaft zur Gründung zu stärken, bedarf es mehr staatlicher/politischer Unterstützung, auch über die Anfangszeit der Gründung hinaus).

Es folgte ein Beitrag von Dr. Habeck, in der Einladung als „Keynote“ angekündigt.

Dr. Robert Habeck griff die Aussagen seiner Vorredner*innen auf und stellte zur aktuellen Situation in unserem Land fest: „In vermeintlich guten Zeiten wirken Veränderungen bedrohlich: Alles soll bleiben, wie es ist!“

Passend zu dieser These griff Dr. Habeck fünf Themen auf:

  • Kommerzialisierung (Beispiel: Dating)
  • Digitalisierung (Organisation relevanter Daten)
  • Demographische Entwicklung und Stadt/Land- Gefälle ( Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse vorhalten)
  • Globalisierung (Zahlungssysteme)
  • Zukunft. Eine lebenswerte Zukunft (gut oder garnicht!) gebe es, wenn die Erderwärmung in den nächsten 10 Jahren so abgebremst würde, dass sich die Menschheit (Auf die veränderten Verhältnisse) einstellen könne: Ohne Verteilungskriege.

Dr. Habecks Lösungsansatz dazu:

Die bestehenden Regeln anpassen!

Um diese Aufgabe meistern zu können, muss:

  • Politik um Akzeptanz ringen. Da sich das Vertrauen in Politik geändert hat, muss man die Menschen zu aktiven Partnern der Politik machen.
  • Parteien brauchen neue Antworten auf Probleme, die sich heute exponentiell verändern, nicht mehr linear, so, wie Politik noch immer arbeitet.

Dr. Habecks Kernaussage: Die alten Regeln passen nicht mehr zu den aktuellen Veränderungen! Die Regeln müssen neu justiert werden, damit  Freiheiten verteidigt und neue Potentiale zur Entfaltung gebracht werden können.

Dr. Habeck: Wir brauchen sie alle!

Diesem Aufruf folgte eine Einladung  der Gäste. von Prof. Ewer zum Buffett.

Dabei und danach ergaben sich manche Gelegenheiten zum Gedankenaustausch zwischen den Gästen.

Fazit: Selbst wenn die Wortbeiträge weniger interessant gewesen wären: Bereits die Möglichkeit zum Gespräch mit so vielen interessanten Gästen wäre die Anfahrt aus Aachen wert gewesen. Ein Dankeschön an den BFB!

Dipl. Ing. Andre‘ Brümmer

Bild: Copyright: BFB/Henning Schacht, Darstellung: V. Li.n. Re.: 

Dipl. Ing. André Brümmer, Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V., Peter Klotzki, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V.

-AB-