Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Insolvenz: Scheitern oder Chance?

Veröffentlicht am 10.07.2019 in Arbeit und Wirtschaft

Aachen, d. 10.7.2019

Wie die Aachener Lokal- Presse berichtete, ist Wolfgang Mainz von seinem Amt als Präsident der IHK Aachen zurückgetreten. Ein Grund dazu war die Insolvenz der Oebel- Gruppe, deren Geschäftsführer Mainz ist. War das nötig? Muss Insolvenz verbunden sein mit Unternehmerischen Versagen? Ein Umdenken ist notwendig!

Wie heute zu lesen war, ist Wolfgang Mainz von seinem Amt als Präsident der IHK Aachen zurückgetreten. Als Geschäftsführer der in Insolvenz geratenen Oebel- Gruppe (Backwaren) wolle er, soweit möglich, Schaden von der IHK Aachen fernhalten.

Dieser Schritt ist bedauerlich. Aber er ist nachvollziehbar und ehrenwert (auch in Verantwortung für die Kammer), weil die Insolvenz für UnternehmerInnen in Deutschland leider immer noch das Stigma des Scheiterns beinhaltet. Das sollte sich ändern, da deshalb auch potentielle Gründer vor der Selbständigkeit zurückschrecken. Dabei ist eine Insolvenz oft nicht (nur) auf unternehmerische Fehlentscheidungen zurückzuführen! Das ein Unternehmen scheitert, gehört zu einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung. Es sollte aber nicht mit persönlichem Versagen gleichgesetzt werden. 

Wenn es gelänge, bei uns (wie in den USA) eine Unternehmens- Kultur der 2. Und 3. Chance zu etablieren, wäre das für Unternehmer und MitarbeiterInnen wünschenswert. Dafür setzt sich auch die AGS seit langer Zeit ein.

Oft ist es möglich, eine drohende Insolvenz rechtzeitig zu vermeiden.

Die Unternehmen dabei zu unterstützen, das ist eine Aufgabe, bei der die Kammern helfen können.