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BW- Grüne fordern "Blaue Plakette"

Veröffentlicht am 16.11.2016 in Verkehr

Antrag auf »Blaue Plakette« führt im Handwerk zu großer Verunsicherung.

WHKT- Report 11/2016: Von Seiten des Landes Baden-Württemberg wurde ein neuer Antrag zur Änderung der »Kennzeichnungsverordnung« zur Einführung einer »Blauen Plakette« in den Bundesrat eingebracht, der für den 4. November 2016 zur Abstimmung ansteht.

Die trotz der ablehnenden Voten der Bundesregierung und der Verkehrsministerkonferenz weiterlaufende Diskussion über Fahrverbote für Dieselfahrzeuge führt zu großen Verunsicherungen unter den Handwerksbetrieben.

 

 

Der Westdeutsche Handwerkskammertag hat sich dafür ausgesprochen, dass die Debatte über Luftreinhaltemaßnahmen dringend zu versachlichen ist und den Handwerksbetrieben eine langfristige Planungs- und Rechtssicherheit gegeben wird. Die Umsetzung des vorliegenden Verordnungsantrages des Landes Baden-Württemberg würde jedoch dazu führen, dass unterschiedslos alle Dieselfahrzeuge unterhalb Euro 6/VI von Fahrverboten in innerstädtischen Umweltzonen bedroht wären. Regelungen zu Übergangsfristen finden sich zudem nicht in dem Entwurf.

»Aus Sicht des Handwerks wären Fahrverbote auch für die Nutzfahrzeuge der Handwerksbetriebe ökonomisch wie ökologisch der falsche Weg und kämen einer nicht zu rechtfertigenden Enteignung von Betriebsvermögen gleich«, so Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages.

Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen spricht sich daher für einen Neuanfang der Luftreinhaltepolitik und umfassende, ebenso zielgerichtete wie verhältnismäßige Maßnahmen aus, die die Luft verbessern und die Städte lebensfähig erhalten. Dem Antrag des Landes Baden-Württemberg sollte jedenfalls im Bundesrat nicht zugestimmt werden.

Dazu ein Kommentar:

Nachdem BW- Ministerpräsident Kretschmar zunehmend in der Kritik der Öko- Fundamentalisten steht, soll mit der Forderung nach einer "Blauen Plakette" diese Partei- Klientel befriedigt werden. Parteipolitische Spielchen sollten mit Auswirkungen auf einen ganzen Wirtschaftszweig sollten gestoppt werden.  Die besonnene Reaktion des Handwerks ist zu loben. Verantwortungsvolle Politik vereinbart ökologische und Wirtschaftspolitik. Die Forderung nach langfristiger Planungs- und Rechtssicherheit erreicht hoffentlich die Ohren der maßgeblichen Politiker. Im Bundesrat wird das Thema weiter in den Fachausschüssen beraten. Möge Weisheit mit ihnen sein.

André Brümmer

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