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Der Berufsbildungsbericht 2014 liegt vor!

Veröffentlicht am 15.04.2014 in Schule und Bildung

Duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell!

Aber: Berufsbildung hat Licht- und Schattenseiten.

Der seit 1977 jährlich erscheinende Berufsbildungsbericht der Bundesregierung liegt vor. Dazu hat das Bundesinstitut für Berufsbildung Informationen, Daten und Analysen vorgelegt. Der Berufsbildungsbericht soll der Politik helfen, für die kommenden Jahre Schwerpunkte bei der Berufsbildungspolitik zu setzen.

Die Ergebnisse des Bildungsberichts  (177 Seiten) sind zusammenfassend so zu interpretieren: Das Duale Berufsbildungssystem in Deutschland bleibt ein Erfolgsmodell, aber es gibt Probleme, die die Politik ernst nehmen muss. Wer den Fachkräftemangel von morgen bekämpfen will, muss heute für Ausbildungsverhältnisse sorgen.

Es besteht ein komplexes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Die „Süddeutsche“ bringt es auf den Punkt:

"Betriebe finden keine Azubis, Schulabgänger keine Lehrstelle

Insbesondere den Handwerksbetrieben gehen die Lehrlinge aus.

Die Situation ist paradox: Im vergangenen Jahr blieben dem jüngsten Berufsbildungsbericht zufolge mehr als 33 000 Lehrstellen unbesetzt. Gleichzeitig ist die Zahl der jungen Menschen gestiegen, die keinen Ausbildungsplatz bekommen.

Die Industrie sucht dringend Fachkräfte. Doch diejenigen, die die vakanten Stellen besetzen könnten, finden teilweise keinen Ausbildungsplatz. Diesen paradoxen Negativtrend bestätigt auch der jüngste Berufsbildungsbericht, über den das Kabinett heute in Berlin beraten hat. Demnach blieben im vergangenen Jahr abermals Tausende Lehrstellen unbesetzt, gleichzeitig fanden Tausende junge Leute keinen Ausbildungsplatz - betroffen waren insbesondere Schulabgänger mit mittlerem oder ohne Schulabschluss."

Zum Artikel:

Eine besondere Aufgabe der Bildungspolitik wird darin bestehen müssen, mehr Schulabgänger für die Berufliche Bildung zu gewinnen. Hier ist ein Umdenken erforderlich. In Spiegel Online nahm dazu Axel Pünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft  DIW stellung:   "Die Wirtschaft benötigt sowohl die Akademiker als auch gut qualifizierte Fachkräfte" .

Die berufliche Bildung ist einem Studium gleichzusetzen. Nicht jede/r Schulabgänger muss studieren. Der internationale Vergleich mit  Studierenden-Zahlen hinkt: Im Ausland gibt es keine mit Deutschland vergleichbare berufliche Bildung. Deshalb müssten due Zahlren von Studierenden und Teilnehmern der beruflichen Bildung zusammengefasst werden.

Es bleibt abzuwarten, ob ein Umsteuern in der Bildungspolitik gelingt. Die Aufgabe ist klar:  "Das betriebliche Angebot und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen, wird eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre sein", so Bundesbildungsministerin Jahanna Wanka.

Viel Erfolg!

Zum Berufsbildungsbericht 2014: