Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Schulfach: "Wirtschaft" in NRW?

Veröffentlicht am 13.04.2014 in Schule und Bildung

Wie kann Wirtschafts- Wissen bei jungen Leuten gefördert werden?

Eine Frage, die auch die AGS schon länger beschäftigt.

IHK und Handwerk wollten in NRW ein eigenständiges Fach „Wirtschaft“ ab Realschulklasse 7 einführen. Ein guter Plan, um mehr Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln und möglichst auch Interesse an Selbständiger Arbeit zu erzeugen.

Dieses Wissen wird in unseren Schulen nämlich nicht ausreichend vermittelt.Deshalb wurde vor einigen Jahren an 70 Realschulen in NRW ein vierjähriger Modellversuch gestartet. Das Fach „Wirtschaft“ wurde als eigenständiges Schulfach erprobt. Mit viel Zuspruch bei Lehrern und Eltern, so steht es in einem Abschlußbericht des Schulministeriums zum Modellversuch.

Ein eigenes Pflichtfach „Wirtschaft“ , wie von der FDP gefordert, wird es an den Realschulen in NRW aber nicht geben. Verbraucherschützer und Gewerkschaften lehnen das „Pflichtfach Wirtschaft“ ab. Auch bei SPD und Grünen fandt diese Wunsch keine Zustimmung. 
Zwar will auch die SPD „mehr Ökonomie- und Verbraucherbildung an allen Schulformen“, so SPD-Fraktionsvize Renate Hendricks in einem Interview mit der Zeitung WAZ.  

Die SPD forderte einen "ganzheitlichen Ansatz", der über den Bereich "Wirtschaft" hinaus gehen sollte.  Dem folgte das Parlament, indem es mehrheitlich einen Entschließungsantrag von SPD, CDU und Grünen als gemeinsamen Kompromiss annahm:

Der Landtag beschließt: (Drucksache 16/5307)

Die Landesregierung wird aufgefordert, „Alltagskompetenz, Verbraucherbildung und ökono- mische Bildung“ ohne Ausweitung der Stundentafel als verbindlichen Unterrichtsgegenstand in allen Schulformen einzuführen, bestehende Lehrpläne auf ihre Anforderungen hin zu überprüfen und in dem Umfang von Inhalten zu befreien wie neue Inhalte hinzukommen.

Dazu entwickelt sie ein pädagogisches Gesamtkonzept, das die Themen „Alltagskompetenz, Verbraucherbildung und ökonomische Bildung“ für alle Jahrgangsstufen und Schularten modulartig in dafür geeignete Schulfächer integriert.

Inhaltlicher Schwerpunkt ist eine ganzheitliche Alltagsbildung, die Kompetenzen in Ernäh- rungs- und Gesundheitsfragen, hauswirtschaftliche Fertigkeiten, Kompetenzen in wirtschaftlichen Zusammenhängen, Wissen in vorsorgender und nachhaltiger Lebensführung sowie alltäglicher Finanzkompetenz umfasst.

Auch die Angebote im Ganztag sollen um den Bereich „Alltagskompetenz, Verbraucherbil- dung und ökonomischer Bildung“ erweitert werden. Außerschulische Lernorte und Koopera- tionen mit fachlich entsprechenden Einrichtungen und Organisationen sollen dabei eine wichtige Rolle spielen.

Auf der Grundlage des Gesamtkonzepts veranlasst die Landesregierung die Beschreibung von Bildungszielen und zu vermittelnder Kompetenzen als Rahmenvorgabe, die als eigen-ständiger Bereich in die Lehrpläne der geeigneten Fächer aufgenommen werden, und er- möglicht entsprechende Fortbildungen für die Lehrkräfte.

Die fett herausgestellten Teile sind ein Schritt in die richtige Richtung. Es wird nun auf die Gestaltung der Lehrpläne ankommen, ob neben Verbraucherschutz und Hauswirtschaft noch genügend Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge übrig bleibt. Wir werden dasVerfahrebn weiter begleiten.