Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

IT-Sicherheit im Unternehmen:

Vom Kostenfaktor zum Wachstumsmotor?

Zu diesem Thema gab es am 24. November 2014 ein  öffentliches Fachforum der FES  in Berlin. Vertreter aus Forschung, Wirtschaft und Politik  referierten und diskutierten zu IT-Sicherheit und möglichen Handlungsstrategien für Unternehmen. Wie können Unternehmen ihre Daten schützen? Ist Datenschutz ein Geschäftsmodell für Klein- u. Mittelständische Betriebe? Diese und andere Fragen waren zu beantworten.

"Die Anwendung innovativer digitaler Technologien ist für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen von großer Bedeutung, birgt jedoch auch Risiken", so Dr.Robert Philips, Leiter AK Mittelstand und GK Verbraucherpolitik der Friedrich-Ebert Stiftung in Berlin in der Einladung. Weiter heißt es:

"Im Zuge der Digitalisierung der betrieblichen Geschäftsprozesse und der Verlagerung der Prozesse z.B. aufmobile Endgeräte bieten Unternehmen immer mehr Angriffsfläche für Cyberkriminalität. Fälle von Cyberspionage, Produktpiraterie und IT-Sabotage sind in den letzten Jahren massiv angestiegen und verursachen mittlerweile Schäden im zweistelligen Milliarden Euro Bereich. Die NSA-Affäre und Spähprogramme wie Prism haben zudem das Ausmaß der technischen Möglichkeiten zur Abschöpfung von Daten vor Augen geführt. Für Wirtschaft und Gesellschaft hat das Thema IT-Sicherheit vor diesem Hintergrund dramatisch an Bedeutung gewonnen. Während Großkonzerne meist noch vergleichsweise gut geschützt sind, haben mittelständische Unternehmen bei der Abwehr von Cyberangriffen oftmals Nachholbedarf. Kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es im Gegensatz zu großen Konzernen an entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen. Dabei ist erfolgreiche Wirtschaftsspionage für KMU im schlimmsten Fall existenzbedrohend, denn anders als bei Großkonzernen basiert deren Erfolg oftmals lediglich auf einem oder wenigen Patenten.

Um den Schutz der Unternehmen zu verbessern, hat die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der u.a. den Betrieben Mindeststandards für ihre IT-Sicherheit vorschreiben will. Doch reichen die Vorhaben der Bundesregierung aus oder sind weitergehende Maßnahmen notwendig? Und inwieweit bietet das Thema IT-Sicherheit innovativen Unternehmen auch Chancen? Handelt es sich um eine Zukunftstechnologie, die „Made in Germany“ zu einem Verkaufsschlager werden könnte?

Im Rahmen des öffentlichen Fachforums wurden diese und weitergehende Fragen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Verbänden diskutiert. Weitere Fragen der Veranstaltungen lauteten:

• Wie können Unternehmen vor Ausspähung und anderer Cyberkriminalität geschützt werden?

• Wie kann das digitale Sicherheitsniveau verbessert werden?

• Wie können KMU beim Schutz ihrer digitalen Geschäftsprozesse besser unterstützt werden?

• Wo müssen Unternehmen sich selbstständig schützen und welche Rolle soll der Staat bei IT-Sicherheit spielen?

Die Begrüßung und Einführung wurde von Dr. Robert Philipps (Leiter Arbeitsbereiche Mittelstand und Verbraucherpolitik der FES) durchgeführt.  Die Moderation der Gesamtveranstaltung lag bei dem Journalisten Joachim Jakobs.

Es folgten Einführungsreferate:

Prof. Dr. Hartmut Pohl (Geschäftsführer softScheck GmbH, Sprecher von „Datenschutz und IT-Sicherheit“ der Gesellschaft für Informatik e.V. ):

Aktuelle Herausforderungen der IT-Sicherheit – und (k)eine mögliche Handlungsoption?

Thomas Volkert (Geschäftsführer ByteAction GmbH):

Sicherheit im Netz – Statement mit Erfahrungen aus der Praxis

Sebastian Schreiber (Geschäftsführer SySS GmbH):

Live Hacking – So brechen Hacker in IT-Netze ein

Es folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema

IT-Sicherheit in Unternehmen – Kostenfaktor oder Wachstumsmotor?

Teilnehmer waren:

Christian Flisek MdB (Bundesvorsitzender der AGS, Obmann der SPD im NSA-Untersuchungsausschuss)

Michael Hange (Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik)

Dr. Oliver Grün (Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e.V.)

Thorsten Göbel (Geschäftsleitung PIRONET NDH Datacenter AG & Co. KG)

und Prof. Dr. Hartmut Pohl.

Das Schlusswort sprach Lars Klingbeil MdB (Netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion)

Zum Ausklang der Veranstaltung wurde ein Imbiss gereicht und es gab Gelegenheit zu weiteren Diskussionen.