Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD, AGS:

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Leitartikel für AGS: Kompakt Nr. 103, 1.10.2018

Veröffentlicht am 25.09.2018 in Arbeitsgemeinschaften

SPD auf schwerer See

Unser alter Dampfer SPD befindet sich derzeit in schwerem Fahrwasser. Das hat er in über 150 Jahren schon oft überstanden. Und er hat bisher allen Stürmen getrotzt. Aber unsinkbar ist er nicht!

Die SPD ist schon ein besonderer Dampfer. Er hat etliche Roststellen. Die Maschine ist solide, hat aber im Laufe der Jahre an Leistung eingebüßt. Deshalb erhält sie auch nicht mehr so viel Fracht wie früher. Das liegt auch daran, dass es heute viel mehr Schiffe gibt, die in Konkurrenz zu ihm um Frachtanteile kämpfen. Die gelbe Segeljacht Liberale hat wechselnde Ziele und ist nicht wählerisch mit ihren Kapitänen. Das grüne Bündnis fährt erfolgreich mit modernen Treibstoffen und einer Führungs- Crew, die sich gut vermarktet, ohne all zu viel Angaben über Fracht und Zielhäfen zu machen. Und da gibt es noch die mit braunen Segeln bestückte Alternative, die Crew ein übles Gesocks, mit schwerer rechter Schlagseite und mit klarem Kurs auf Gestern. Der alte Konkurrent Union hat eine Kapitänin, die ihr Schiff nicht mehr führen kann, auch weil ihr ein unfähiger 1. Offizier aus südlichen Meeren zur Seite gestellt wurde. Aber sie erhält immer noch von mächtigen und reichen Kunden Fracht. Damit kann Führung und Mannschaft gut besoldet werden und es wird Einfluss genommen auf so manche fragwürdigen Ziele.

Apropos Crew und Ziele der SPD: Die Crew macht es der Kapitänin nicht immer leicht. Das hat Tradition. Im Gegensatz zur CDU (Absolut Kapitän- treu) hinterfragt bei der SPD die Crew Wege und Ziele. Sie und die Auftraggeber möchten die SPD gerne modernisieren. Nur ein neuer Anstrich reicht nicht! Der Kurs muss von Crew und Auftraggebern mehr mitbestimmt werden. Und die Ziele müssen stimmen. Dann kann auch wieder mehr Fahrt aufgenommen werden.

Fazit: Wenn die SPD erfolgreich sein will, mit nachvollziehbarem Führungsanspruch, muss sie sich weiterentwickeln. Sie muss erkennen, keine Arbeiter- Partei mehr sein zu können, sondern eine Partei der Arbeit. Dabei ist es unwichtig, ob diese Arbeit von abhängig Beschäftigten oder Selbständigen geleistet wird. Die Arbeit muss nur zukunftssicher, sozial abgesichert und auskömmlich sein.

96,6 % der in Deutschland ansässigen Unternehmen sind KMU, 90 % der jungen Menschen werden in KMU ausgebildet und 68 % der Arbeitnehmer sind in KMU tätig.

Der Mittelstand in Deutschland, der hauptsächlich auf der Arbeit mittelständischer Unternehmen beruht, darf nicht aus der Zielgruppe der SPD ausgespart werden!

Wenn die SPD dieses Potential endlich erkennt, wird sie wieder mehrheitsfähig.